Katzenfütterung

Trockenfutter - eine bequeme, aber schädliche Wahl

Quelle: Katzenfutter-Tests.net

Katzenfutter zu füttern ist für Frauchen und Herrchen eine praktische Alternative zu Nassfutter: Es ist lange haltbar, riecht nicht allzu intensiv, kann auch über einen längeren Zeitraum im Napf verbleiben und verursacht weniger Schmutz als Nassfutter oder Barf.

Auch die Zubereitung ist komfortabel: Tüte auf, Futter rein, fertig. Dazu kommt, dass die Katze deutlich weniger Trockenfutter benötigt als Nassfutter und man somit bares Geld spart.

Die Tatsache, wie sehr man seiner Katze mit der Gabe von Trockenfutter schadet, wird dabei oft ausser Acht gelassen. Dabei sprechen zahlreiche Argumente gegen die Fütterung industrieller Futtersorten, insbesondere bei Trockenfutter.

Um zu verstehen, warum das Futter so ungesund für das geliebte Tier ist, sollte man die Ethologie, den Stoffwechsel und die Anatomie von Katzen genauer betrachten – und die verschiedenen Futtermittel miteinander vergleichen.

Auf dem herkömmlichen Speiseplan einer Katze steht eine adulte Maus, die aus ca. 31,5 % Trockensubstanz:
– einen Rohascheanteil von 11,0 %,
– Rohprotein in Höhe von 58,30 %,
– einen Rohfettgehalt von 23, 90 %,
– pflanzliche Bestandteile im Verdauungstrakt in Höhe von 3,4 %
– und sonstige Bestandteile in Höhe von 1,8 % besteht.

Trockenfutter dagegen setzt sich zum größten Teil aus Kohlenhydraten, geringeren Mengen Protein und Fetten (welche meist auf pflanzlicher Basis beruhen) sowie einer grossen Menge Rohasche zusammen. Außerdem sind auch Rohfasern in Trockenfutter enthalten, welche in Mäusen im Grunde überhaupt nicht vorkommen.

Katzen trinken von Natur aus wenig Wasser

Katzen stammen ursprünglich aus sehr heißen Wüstengebieten mit geringen Wasserressourcen. Das bedeutet: Die Vierbeiner trinken nur dann Wasser, wenn sie kurz vor der Dehydration stehen, um die wenigen verfügbaren Quellen nicht auszureizen. Sie sind darauf ausgerichtet, ihren gesamten Flüssigkeitsbedarf über die Nahrung zu decken, da zu Beginn ihrer Entwicklung keine oder kaum Wasserressourcen zur Verfügung standen.

Obwohl die Katze bereits seit vielen Jahren mit dem Menschen zusammenlebt und sich weltweit verbreiten konnte, ist ihre Abstammung noch immer im gesamten Stoffwechsel und dem körperlichen Aufbau des Tieres verankert. Eine hochwertig und gesund ernährte Katze benötigt daher nur ausgesprochen wenig Wasser, etwas mehr zum Beispiel im Sommer bei starker Hitze.

Grundsätzlich wird sie die benötigte Flüssigkeit jedoch stets aus ihrer Nahrung ziehen. Hier setzt die Problematik mit Trockenfutter an: Es enthält kaum Flüssigkeit. Dazu kommt, dass die trockene Substanz des Futters zum Aufspalten im Magen-Darm-Trakt Flüssigkeit benötigt.

Somit nimmt die Katze nicht nur deutlich zu wenig Feuchtigkeit mit der Nahrung auf, das Trockenfutter entzieht dem Körper noch zusätzlich Wasser. Um diesen Mangel abzudecken, müsste eine Katze mehr als die dreifache Menge des Katzenfutters trinken. Doch das wird keine Katze tun, denn sie ist schlicht nicht darauf ausgelegt, allzu große Mengen Wasser zu sich zu nehmen. So entsteht ein stetiger Mangel, der mit abnehmender Flüssigkeit im Körper und weiterer Zufuhr von Trockenfutter schnell zu einer gefährlichen Abwärtsspirale werden kann.

Auf der Seite Animalendocrine befinden sich einige verlinkte Studien zu dem Thema (auf Englisch).

Studien:

Der Feuchtigkeitsgehalt im Trockenfutter für Katzen

Die Feuchtigkeit von Trockenfutter beträgt im Durchschnitt nur 10% – durchschnittliches Nassfutter dagegen beinhaltet ca. 65-80%, eine Maus zwischen 70 und 80%. Da der Feuchtigkeitsgehalt von Lebensmitteln erst ab einem Wert von über 14% angegeben werden muss, fehlt auf den meisten Trockenfutter-Sorten sogar komplett die Angabe. Hier kann man sich also sicher sein, dass es sich um ein minderwertiges Futter mit einem deutlich zu geringen Feuchtigkeitsanteil handelt.

Wenn man sich die Feuchtigkeitsmenge in Trockenfutter im Zusammenspiel mit der Ethologie der Katze vor Augen führt, erkennt man schnell, dass es sich dabei nicht um eine artgerechte Fütterung handeln kann. Der entstehende Mangel an Wasser wird von der Katze nicht über ein vermehrtes Trinken ausgeglichen, sondern durch eine Konzentration des Harns – Erkrankungen der Blase und Nieren sind die Folge.

Doch auch weitere Punkte sprechen gegen eine Fütterung von Trockenfutter und sollen daher im Folgenden genauer Betrachtet werden.

  • Katzen sind Wüstentiere und nehmen ihre Flüssigkeit über die Nahrung auf
  • Trockenfutter enthält ca. 60% weniger Feuchtigkeit als Nassfutter oder eine Maus
  • Trockenfutter trocknet die Katze aus
  • Den Wasserverlust gleichen Katzen nicht durch trinken aus
  • Blasen und Nieren Erkrankungen sind die teuren Folgen

Getreide im Katzenkörper – eine unverdauliche Belastung

Katzen nehmen schon seit Beginn ihrer Entstehung Getreide auf – durch den Magen-Darm-Trakt ihrer Beutetiere. Eine durchschnittliche Maus besteht aus 44-70% tierischen Proteinen, 20-35% Fetten und einer großen Menge an Wasser.

Der Mageninhalt der Mäuse dagegen beinhaltet bis zu 3% Getreide. Durch die im Körper der Maus vorhandenen Enzyme wurde dieses bereits aufgespalten und kann somit auch von der Katze verdaut werden. Die Katze selbst verfügt jedoch nicht über das notwendige Enzym (Amylase) und kann Getreide folglich nicht effektiv verdauen.

Während dieser Prozess bei der Maus schon im Mund beginnt, im Magen fortgesetzt und im Darm abgeschlossen wird, setzt der Verdauungsprozess von Getreide bei Katzen erst im Dünndarm ein. Hierfür werden Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse genutzt, die eigentlich für die Aufspaltung tierischer Proteine zuständig sind. Das führt dazu, dass diese sich mit der Verarbeitung von Getreide beschäftigen, während für die eigentlich wertvolleren tierischen Proteine nur noch unzureichend Enzyme zur Verfügung stehen und diese folglich nur mangelhaft im Körper der Katze aufgenommen werden können.

Wieviel Getreide darf es sein?

Die allgemeine Faustregel besagt, dass die Katze ca. 4-8 Gramm Kohlenhydrate am Tag aufnehmen kann, ohne dass es zu Verdauungsbeschwerden kommt oder zu wenig tierische Proteine verwertet werden können. Bis zu 35% Kohlenhydrate auf die Trockenmasse gerechnet gelten als gerade so tolerierbar, ab 40% zeigen sich jedoch bereits ernstzunehmende Folgeerscheinungen wie Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen für die Katze.

Die Energiegewinnung durch hochwertige Proteine sinkt jedoch bereits ab einem pflanzlichen Anteil von ca. 9,5%, sodass das Futter für die Katze selbst einen geringeren Nährwert bietet. Trockenfutter besteht zu 20-80% aus Getreide und übersteigt die empfohlenen Werte damit um ein Vielfaches. Dies wirkt sich bereits nach kurzer Zeit negativ auf die Verdauung und Gesundheit der Tiere aus.

Je nach Art der pflanzlichen Inhaltsstoffe und Kohlenhydrate besteht mitunter sogar eine vollständige Inkompatibilität mit dem Stoffwechsel der Katze. Die pflanzlichen Inhaltsstoffe werden dementsprechend wieder ungenutzt aus dem Körper ausgeschieden, ohne dabei auch nur den geringsten Mehrwert für die Ernährung zu bieten.

Die einzige Möglichkeit, pflanzliche Zusätze für die Katze verdaulich zu gestalten, wäre eine Erhitzung des Futters – dabei wird jedoch auch ein Großteil der enthaltenen tierischen Proteine, sowie der enthaltenen Fette und Mineralstoffe zerstört. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass einzig die Aufnahme von Getreide und pflanzlichen Proteinen aus dem Magen der Beutetiere einen Mehrwert für die Katze bietet, während die in Trockenfutter vorhandenen Bestandteile aus pflanzlichen Quellen nahezu ungenutzt den Körper verlassen und dabei zahlreiche Schäden anrichten.

  • Katzen fehlen die Enzyme um Getreide zur Verdauen
  • Getreide hat keinen Mehrwert für Katzen
  • Getreide ist billig im Einkauf für den Hersteller
  • Sie werden ungenutzt wieder ausgeschieden
  • Können zahlreiche Schäden im Katzenkörper anrichten

Interessanterweise bekommt der Tiger oder Löwe im Zoo auch kein Fertig-Trockenfutter mit viel Getreide – schlichtweg, weil es nicht artgerecht ist!

Vermeintlich tolle Nährstoffe im Trockenfutter

Pflanzen enthalten eine große Menge verschiedenster Nährstoffe, darunter auch hochwertige Aminosäuren. Diese finden sich natürlich auch im Trockenfutter, doch aus pflanzlichen Quellen stammend können auch diese von unseren Vierbeinern nicht nutzbar gemacht werden. Dazu zählt unter anderem das überlebenswichtige Vitamin A, das in Trockenfutter in Form von Beta-Carotin enthalten ist – und für Katzen somit keinen Mehrwert bietet. Nur aus tierischen Quellen gewonnen, kann der Körper der Vierbeiner das Vitamin aufnehmen. Ein besonders reichhaltiger Lieferant von Vitamin A ist zum Beispiel Rinderleber.

Auch Taurin gilt bei der Ernährung der Katze als absolutes Muss, da die Beta-Aminoethansulfonsäure vom Körper selbst nicht hergestellt werden kann. In den pflanzlichen Bestandteilen von Trockenfutter ist diese jedoch nicht zu finden und muss folglich zugesetzt werden – dies ist jedoch nur bei sehr wenigen Trockenfuttersorten der Fall.

Ein weiterer Punkt ist das für Katzen überlebenswichtige Tryptophan. Aus Pflanzen gewonnen kann die Katze dieses nicht in das benötigte Vitamin B3 (auch Niacin genannt) umwandeln, auch hier ist ausschließlich eine tierische Quelle ein adäquater Lieferant. Selbiges gilt zudem für Vitamin D, das beinahe ausschließlich in tierischem Gewebe vorkommt und so in Trockenfutter entweder komplett fehlt, oder unzureichend vorhanden ist. Es gibt zwar einige pflanzliche Öle, die Vitamin D enthalten, aber auch hier kann der Körper der Katze dieses nicht angemessen verwerten.

Insgesamt gibt es 11 Aminosäuren, die von Katzen ausschließlich über die Nahrung aufgenommen werden können und als essentiell gelten. All die benötigten Inhaltsstoffe sind in Trockenfutter nur bedingt vorhanden und können, da sie zu einem großen Teil ausschliesslich aus pflanzlichen Quellen stammen, von der Katze nicht aufgenommen werden. Dazu kommt, dass Trockenfutter extrudiert wird – also hoch erhitzt, um eine lange Haltbarkeit und feste Form zu gewährleisten – welche sowohl die Wertigkeit der Aminosäuren negativ beeinflusst, als auch die Aufnahmefähigkeit im Körper selbst deutlich verschlechtert. Neben den Mangelerscheinungen, die so entstehen, gibt es auch viele andere Folgekrankheiten, die damit einhergehen.

Eine weitere Problematik der überwiegend pflanzlichen Aminosäuren ist die enthaltene Menge. Wenn der Körper der Katze zu wenig Methionin, Lysin und Tryptophan aufnimmt, können auch alle anderen Aminosäuren nicht mehr ordnungsgemäß verwertet werden, selbst wenn diese in ausreichender Zahl vorhanden sind.

Auch das führt bei dauerhafter Fütterung von Trockenfutter zu einer Abwärtsspirale in Sachen Gesundheit.

  • Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen klingen für den Verbaucher schön, kann die Katze aber nicht verwerten
  • Es ensteht eine Unterversorgung von lebensnotwendigen Nährstoffen
  • Mangelerscheinungen können auftreten
  • Folgeerkrankungen, die man zunächst nicht mit dem Trockenfutter in Verbindung setzt, entstehen

Pflanzliche Fette – ein Mangel an Energie

Die Energiegewinnung der Katze erfolgt hauptsächlich über die Aufnahme von Fetten. Aber auch hier gilt: Pflanzliche Fette bieten für die Katze nur einen sehr geringen Mehrwert. Vor allem die Fettsäure Arachidonsäure ist ausschliesslich in tierischem Gewebe (und wenigen, seltenen Algenarten – die jedoch in Trockenfutter nicht verwendet werden) vorzufinden.

Auch die Fettsäuren Linolsäure und Gamma-Linolensäure gelten als essentiell in der Ernährung der Katze. Auch hier fehlen der Katze die wichtigen Enzyme (Delta-5-Desaturase und Delta-6-Desaturase), die für die Umwandlung der pflanzlichen Säuren in wichtiges Omega-3 zuständig sind. Lediglich das aus tierischen Fetten gewonnene Omega-3, das vor allem in fettreichen Fischen zu finden ist, bietet für Katzen einen ausreichenden Nährwert und sorgt für eine optimale Energieversorgung.

Schimmelpilze und Milben in Trockenfutter

Neben den eigentlichen Zutaten, die in Trockenfutter zu finden sind, bilden sich häufig im Laufe der Zeit auch weitere Inhalte, die weder vom Hersteller, noch vom Katzenhalter gewünscht sind. Die enthaltenen pflanzlichen Inhaltsstoffe bieten einen hervorragenden Nährboden für Schimmelpilze vieler Arten. Vor allem durch die lange Lagerung, insbesondere offener Verpackungen, entstehen optimale Bedingungen, aus denen Schimmelpilze hervorgehen oder die zu einem Befall mit Milben führen können.

Vor allem feuchtes Trockenfutter – das für die Ernährung der Tiere ja gesünder wäre als die gänzlich trockenen Varianten – sind besonders anfällig für diese Problematiken. Da sowohl ein Befall mit Schimmel, als auch das Vorhandensein von Milben erst bei einem sehr starken Befall auffällt, füttert man in vielen Fällen betroffenes Futter, ohne es zu ahnen.

Auch wurden in der Vergangenheit schon im Rahmen einiger Tests Salmonellen in Trockenfutter gefunden. Viele Menschen leben nach wie vor in dem Irrglauben, dass dieses Risiko ausschließlich bei rohem Fleisch besteht – dabei handelt es sich jedoch um einen fatalen Irrtum. Zwar können Katzen mit einer geringen Menge Salmonellen durchaus umgehen, da die Magensäure stark genug ist, diese zu vernichten, langfristig betrachtet können aber auch hier ernstzunehmende Schäden entstehen.

  • Nährboden für Schimmelpilze
  • Milben-Befall
  • Salmonellen
  • Besitzer merken es oft zu spät

Vorurteile rund um das Thema Trockenfutter

Seit es Trockenfutter gibt, wird dieses von der Industrie mit zahlreichen Vorteilen beworben und jegliche Kritik ignoriert. Leider konnten sich über die Jahre viele der Behauptungen von Seiten der Hersteller als fester Irrglaube in den Köpfen der Katzenhalter manifestieren, sodass der Grossteil davon ausgeht, der eigenen Katze mit dem Trockenfutter etwas Gutes zu tun. Oft ist es schwer, sich eines Besseren belehren zu lassen – die gängigen Argumente von Verfechtern des Trockenfutters sind hinlänglich bekannt, können jedoch ausnahmslos entkräftet werden.

„Meine Katze trinkt doch genug!“

Der vermutlich grösste Irrglaube ist, dass die eigene Katze genug trinkt, um die mangelhafte Flüssigkeitszufuhr durch Trockenfutter und die zusätzliche Austrocknung beim Verdauungsprozess zu kompensieren. Wenn man sich die exakten Zahlen ansieht, erkennt man jedoch schnell, dass es sich hierbei um einen absoluten Irrglauben handelt. Das zeigt nicht nur unsere Infografik weiter oben.

Trockenfutter verfügt über einen Feuchtigkeitsanteil von weniger als 14%. Eine Maus dagegen verfügt über 70-80% Feuchtigkeit. Der generelle Flüssigkeitsbedarf bei Katzen lässt sich auf ca. 50-60ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht am Tag festlegen. Mit einer einfachen Rechnung lässt sich also genau betrachten, wieviel eine mit Trockenfutter ernährte Katze am Tag an Flüssigkeit zu sich nimmt – und wie viel sie wirklich benötigt:

Eine durchschnittliche Katze mit 4kg Körpergewicht bekommt pro Tag ca. 55 Gramm Trockenfutter zu essen. Wenn man von einem 10%igen Feuchtigkeitsgehalt ausgeht, bedeutet das, dass das Trockenfutter 5,5ml Flüssigkeit enthält. Durch die Kombination aus trockenem Futter und jener Feuchtigkeit, die für die Verdauung benötigt wird, benötigt die Katze das 2,5-fache der verzehrten Trockenmasse an Flüssigkeit. Im Falle von 55 Gramm Trockenfutter entspricht dies einer Menge von 123,75ml (100% Trockenfutter abzgl. 10% Feuchtigkeit, macht 90% der 55 Gramm, also 49,5 x 2,5).

Eine 4 Kilogramm schwere Katze müsste am Tag, gemessen an ihrem Körpergewicht, also 200ml Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Nimmt man nun die 123,75ml, die zur optimalen Verdauung des Trockenfutters notwendig sind, plus die 5,5ml, die sie durch das Trockenfutter erhält, wäre die Katze bei 129,25ml pro Tag. Das sind 70,75ml weniger, als die Katze benötigt – was mehr als einem Viertel des täglichen Bedarfs entspricht. Man sieht also, dass eine tägliche Unterversorgung mit Flüssigkeit die Folge ist. Dazu kommt: Bevor eine Katze je auf die Idee kommen würde, ausreichend zu trinken, konzentriert sie im Vorfeld ihren Harn, um die Wasserreserven des Körpers nicht aufbrauchen zu müssen. Das unterstützt die mangelnde Flüssigkeitszufuhr also zusätzlich.

Um die Tiere zum Trinken zu animieren, fügen die Hersteller dem Trockenfutter häufig noch Salz hinzu, meist in Form von Natrium und Chlorid. Das wiederum ist nicht nur ebenfalls eine starke Belastung für die Organe des Tieres, sondern führt in vielen Fällen auch zu einer zu umfangreichen Wasseraufnahme – das Tier sollte nämlich maximal 100ml pro Kilogramm Körpergewicht an Feuchtigkeit zu sich nehmen.

Wem das Rechnen zu kompliziert ist

Um sich die komplizierten Rechenwege zu ersparen, gibt es für alle Verfechter des Trockenfutters eine einfache Möglichkeit zu sehen, wie viel Wasser die Katze tatsächlich benötigt, um das Trockenfutter zu verdauen: Die täglich zu fütternde Menge in eine Schüssel legen und die benötigte Menge Wasser auffüllen. Anschließend kann man förmlich dabei zusehen, wie das Trockenfutter im Rahmen des Quellprozesses nahezu das gesamte zugeführte Wasser aufbraucht – erschreckenderweise passiert selbiges auch im Katzenkörper.

Übrigens ist das Aufweichen des Trockenfutters vor der Fütterung eine gute Alternative, um der Katze dennoch die benötigte Flüssigkeit zukommen zu lassen – die Inhaltsstoffe selbst werden deswegen jedoch nicht hochwertiger.

„Trockenfutter ist gut für die Zähne!“

Lange glaubte man, dass die feste Konsistenz des Trockenfutters einen positiven Effekt auf die Zahngesundheit hätte. Heute weiss man es jedoch besser. Sobald die Katze auf ein Stück Trockenfutter beisst, verwandelt dieses sich in kleine Krümel und hat somit nahezu keinen Abriebeffekt. Im Gegenteil, kleine Bestandteile des Futters können sich sogar zwischen den Zähnen festsetzen und so für Karies, Zahnstein und strengen Mundgeruch sorgen. Zahlreiche Studien haben sich mit diesem Thema beschäftigt, ein positiver Effekt von Trockenfutter auf die Zähne konnte jedoch unter keinen Umständen nachgewiesen werden.

Ein grosser Aspekt, der hier als Begründung herangeführt wird, ist das Gebiss der Katze selbst. Während wir Menschen über Mahlzähne verfügen, fehlen diese im Gebiss der Katze komplett. Die Vierbeiner sind dafür mit starken Reiss-, Schneide- und Backenzähnen im Rahmen ihres Scherengebisses ausgestattet, die zum Zerkleinern großer Fleischstücke gedacht sind, nicht aber für ein optimales Kauen von Trockenfutter. Hinzu kommt, dass die Anatomie von Katzen ein Seitwärtskauen nicht ermöglicht, lediglich Bewegungen von unten nach oben und zurück sind möglich.

Auch dies lässt sich in einem einfachen Selbsttest überprüfen: Man nehme einen harten Keks, beiße darauf und kaue diesen – wer nach dem Keksessen nicht das Gefühl frisch gesputzter Zähne verspürt, kann sich in etwa den Nutzen von Trockenfutter bei Katzen vorstellen.

„Ich kenne aber Katzen, die sind trotz Trockenfutter alt geworden und immer gesund!“

Heutzutage geht man von einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 15-20 Jahren aus – das ist aber nur bedingt richtig, den ursprünglich konnten Katzen auch ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen. Die inzwischen mitunter sehr frühen Tode sind meist auf eine falsche Ernährung zurückzuführen. Vor allem Nierenversagen, das zu den häufigsten Todesursachen bei Katzen zählt, lässt sich nahezu vollständig auf die Fütterung von Trockenfutter oder minderwertigem Nassfutter zurückführen.

Ausserdem lässt sich eine Nierenerkrankung im Rahmen einer Blutuntersuchung bei Katzen erst dann feststellen, wenn die Niere bereits zu mehr als 75% ihren Dienst versagt und somit irreparable Schäden an dieser vorhanden sind. Somit merkt man erst, wie krank man die eigene Katze gefüttert hat, wenn die Folgen bereits unabwendbar sind. Damit macht auch das Argument, dass die eigene Katze gesund sei, nur noch wenig Sinn – denn schließlich sieht man das Gegenteil erst, wenn es bereits zu spät ist.

Davon abgesehen sind Katzen natürlich Individuen. Während sich bei einer ernährungssensiblen Katze schnell die Folgen aufzeigen, können bei Artgenossen die Folgen erst sehr spät oder in seltenen Fällen auch gar nicht zeigen. Dies hängt natürlich auch von rassespezifischen, generell gesundheitlichen und vielen weiteren Faktoren ab. Rassekatzen, insbesondere jene der beliebtesten Rassen, erleiden meist deutlich schneller Schädigungen durch eine falsche Ernährung, als es gemischtrassige Katzen tun.

Auch hier bietet sich wieder ein Vergleich zu uns Menschen an, um es leichter begreiflich zu machen: Wir Menschen können auch alt werden, wenn wir uns täglich und ausschliesslich nur von Fast-Food ernähren. Häufiger ist es jedoch, dass wir bereits im Vorfeld an einer Krankheit leiden, die unsere Lebensqualität merklich einschränkt, die medikamentös behandelt werden muss oder gar zu einem frühzeitigen Tod führt.

„Meine Katze mag eben kein Nassfutter!“

Wer seine Katze erst einmal an Trockenfutter gewöhnt hat, hat häufig Probleme, diese im Nachhinein wieder zu Nassfutter bzw. Rohfleisch zu bewegen. Das lässt ganz einfach zu erklären: Die zahlreichen Aromastoffe und Geschmacksverstärker, die in Trockenfutter enthalten sind, fehlen in einem hochwertigen Nassfutter oder bei der Fütterung von Rohfleisch komplett. Dementsprechend fühlt sich die Katze zu den gesunden Futtersorten viel weniger hingezogen. Da Katzen weniger über den Geschmack und vor allem anhand des Geruches beurteilen, welches Futter für sie tauglich ist und welches nicht, werden die Vierbeiner so schnell in die Irre geführt.

Dennoch gibt es zahlreiche Möglichkeiten einer Umstellung. Vor allem gilt jedoch: Eine Katze sollte niemals länger als 24 Stunden keine Nahrung zu sich nehmen, da sonst innerhalb kürzester Zeit ernsthafte Organschäden die Folge sein können. Daher sollte man, bevor die Katze sich dazu entschliesst, überhaupt nicht mehr zu fressen, im Zweifelsfall lieber wieder zu Trockenfutter greifen. Aber ein Grund, die Sache aufzugeben, ist dies noch lange nicht. Es gibt viele Möglichkeiten, die Katze Schritt für Schritt an Nassfutter zu gewöhnen.

Im ersten Schritt sollte man damit beginnen, das Trockenfutter vor der Fütterung aufzuweichen. So gewöhnt sich die Katze schon einmal an die weichere Konsistenz, die sie beim Nassfutter erwartet. Dies sollte man ca. zwei Wochen tun, ehe der nächste Schritt folgt. In diesem werden erst kleine, dann aber stetig grössere Mengen Nass- oder Rohfutter dem Trockenfutter zugeführt – dieses sollte jedoch auch hier weiterhin eingeweicht werden, da die verschiedenen Konsistenzen von Trocken- und Nassfutter im Magen sonst Irritationen hervorrufen könnten.

So kann man Stück für Stück die Menge des Trockenfutters herunterreduzieren und die des Nass- bzw. Rohfutters steigern, ehe man schlussendlich nur noch das hochwertige Nass- oder Rohfutter füttert. So lassen sich die meisten Katzen geschickt überlisten.

„Aber es gibt doch auch getreidefreies Trockenfutter, das muss doch gut sein!“

Viele Halter von Katzen gehen davon aus, das in getreidefreiem Trockenfutter keine oder kaum pflanzliche Bestandteile zu finden sind. Doch auch dies ist ein Irrglaube: Statt Getreide werden hier meist umso größere Mengen Kohlenhydrate eingesetzt, die aus Kartoffeln, Karotten, (Zucker)Rübenschnitzeln und Beeren gewonnen werden können. Diese belasten den Organismus der Katze ebenso sehr, wie die von herkömmlichem Trockenfutter – und der eigentlich notwendige Fleischanteil ist in den meisten Fällen nicht höher als bei den günstigeren Sorten.

„Meine Katze soll doch tagsüber nicht hungern!“

Vor allem berufstätige Menschen sind der Meinung, ihrer Katze etwas Gutes zu tun, wenn diese den ganzen Tag Trockenfutter zur freien Verfügung hat. Auf Nass- oder Rohfutter wird hier nicht zurückgegriffen, weil die Sorge besteht, dass es im Laufe des Tages verderben könne. Beide Argumente sind jedoch völliger Unsinn: In der freien Natur findet die Katze nicht immer dann, wenn sie gerade Lust auf eine saftige Maus hat, auch eine entsprechende Beute.

Mehrere Stunden ohne Nahrung übersteht sie daher locker, lediglich länger als einen Tag sollte diese nicht andauern. Bei einem normalen Arbeitstag von 8-10 Stunden sollte man sich darüber also keine Gedanken machen, sofern der Vierbeiner morgens und abends die entsprechende Portion bekommt.

Dazu kommt, dass Katzen keine Schlinger sind. Im Regelfall teilen sie sich das Futter so auf, wie sie es eben brauchen – auch bei Nassfutter. Wenn dies einen Arbeitstag lang in der Wohnung steht, wird es auch mitnichten gleich schlecht. Man kann dem Vierbeiner also einfach kurz vor Arbeitsbeginn eine Schüssel mit Nassfutter oder Rohfleisch hinstellen, welche von der Katze dann über den Tag verteilt verzehrt wird.

Sollte man tatsächlich mal etwas länger außer Haus sein und keinen Katzensitter zur Verfügung haben, stehen auch Futterautomaten mit integrierter Kühlung zur Verfügung. Diese eignen sich auch prima für die Fütterung von Nassfutter und lassen sich via Zeitschaltuhr ideal auf die üblichen Fütterungszeiten programmieren. Allerdings sollte man seine Katze dennoch nicht länger als 24 Stunden unbeaufsichtigt in der Wohnung lassen – es besteht dennoch die Gefahr eventueller Unfälle oder unvorhergesehener Ereignisse.

„Es gibt doch Spezialfutter gegen Diabetes, Harnsteine und Harnwegserkrankungen?“

Zuerst muss man sich in diesem Zusammenhang das Studium der Tiermedizin genauer betrachten. Während es bei uns Menschen verschiedene Studienrichtungen für jedes Fachgebiet inkl. Ernährungswissenschaften gibt, muss ein Tierarzt in den wenigen Studienjahren im Grunde jedes Krankheitsbild der verschiedensten Tierarten erlernen. Meist bleibt hier nicht viel Spielraum für eine umfangreiche Lehre über die Ernährungsbegebenheiten der Tiere.

Das hat natürlich zahlreiche Folgen: Im Regelfall besucht ein Tierarzt nach erfolgreichem Abschluss weitere Lehrgänge, die ihn auf die Ernährungsbedürfnisse der Katzen vorbereiten sollen. In den meisten Fällen werden diese jedoch von den großen Herstellern von Industriefutter organisiert, sodass hier falsche Lehreinheiten vermittelt werden, die wissenschaftlich längst widerlegt wurden.

Was sich liest wie eine Verschwörungstheorie, ist jedoch leider bittere Realität. Unabhängige Lehrgänge dazu gibt es nur in einem sehr geringen Angebot, und diese müssen meist vom Tierarzt selbst gezahlt werden, während die gesponserten „Fortbildungen“ oft kostenlos angeboten werden, und mit einem anschliessenden Vertrag zum Vertrieb des „Spezialfutters“ in der Tierarztpraxis einhergehen.

Wenn man sich die Entstehung der Krankheiten betrachtet und anschliessend einen Blick auf die Inhaltsstoffe des Futters wirft, wird schnell klar, dass diese nicht wirklich die Krankheit heilen, sondern nur die Symptome unterdrücken können – und dies auch nur durch chemische Zusätze, die der Katze dafür wieder an anderer Stelle schaden.

Spezielles Futter für Blasen- und Nierensteine entzieht dem Körper beispielsweise nicht weniger Flüssigkeit, als auch herkömmliches Trockenfutter. Durch gerade diesen Mangel ist die Krankheit aber überhaupt erst entstanden. Dementsprechend können fatale Auswirkungen die Folge sein, wenn man das Tier weiterhin mit zu trockenem Futter ernährt, ganz gleich, ob es sich um gewöhnliches oder spezielles Trockenfutter handelt. In jeder Sorte ist nach wie vor ein großer Getreide- bzw. Kohlehydratanteil vorhanden, der sich in jedem Fall negativ auf die Entwicklung der Krankheit auswirkt. Dementsprechend sollte man stattdessen zu hochwertigen Nassfuttersorten oder einer Ernährung mit Rohfleisch greifen, um die Gründe der Erkrankung zu beseitigen, statt nur die Auswirkungen zu bekämpfen.

„Trockenfutter hilft doch gut gegen Durchfall?!“

Die Tatsache, dass Trockenfutter gegen Durchfall hilft, entspricht tatsächlich den Tatsachen – allerdings werden hier wieder nur die Symptome bekämpft, während den Ursachen nicht auf den Grund gegangen wird. Die Wirksamkeit ist natürlich auch nur logisch: Trockenfutter entzieht dem Körper derart viel Flüssigkeit, dass der Kot fester wird. Wenn eben nicht mehr Feuchtigkeit im Körper zur Verfügung steht, kann diese auch nicht ausgeschieden werden. Ratsamer wäre es an dieser Stelle, die Grunderkrankung, die den Durchfall verursacht, zu erkennen und diese zu behandeln.

„Trockenfutter hilft doch gegen Übergewicht!“

Neben diversen Diätfuttermitteln für Krankheiten stehen dem Katzenhalter natürlich auch einige Sorten zur Verfügung, die das Übergewicht der Katze vermindern sollen. Kurzfristig mag dies auch wie eine gute Lösung erscheinen, wenn man sich jedoch die Defizite bei der Nährstoffzufuhr ansieht, fallen die daraus resultierenden Mangelerscheinungen jedoch deutlich intensiver ins Gewicht. Trockenfutter mit Diäthintergrund verfügt über besonders große Mengen pflanzlicher Inhaltsstoffe, die als „Stopfmittel“ ins Futter integriert werden, aber eben keinen wirklichen Mehrwert bieten. Dadurch nimmt die Katze zwar weniger Kalorien auf, aber eben auch deutlich weniger gesunde Nährstoffe. Ausserdem belastet das Futter, das den Körper schlussendlich unverstoffwechselt wieder verlässt, den gesamten Magen-Darm-Apparat und weitere Organe wie die Leber und die Nieren.

Dazu kommt das Argument, dass die Energiegewinnung bei diesem Futter deutlich reduziert ist. Dementsprechend verfügt die Katze über weniger Antrieb, wirkt allgemein eher lustlos und müde, schläft viel während des Verdauungsvorgangs und bewegt sich im allgemeinen nicht mehr so, wie eine gesund ernährte Katze es tun würde – dies trägt natürlich nicht dazu bei, das Gewicht der Katze durch Bewegung, Jagd und Spieltrieb zu reduzieren.

Hier sollte man stattdessen eher auf fettarme Fleischsorten zurückgreifen, die ebenfalls in hochwertigen Nassfuttern oder bei der Rohfleischfütterung eingesetzt werden. Truthahn- bzw. Putenfleisch, Kalbfleisch oder Herz sind beliebte Futtermittel, sie sich im Rahmen einer Diät anbieten und über sehr geringe Fettwerte verfügen. Auch Exoten könnten hier auf den Speiseplan gestellt werden, zum Beispiel Antilopenfleisch gilt als sehr fettarm – und bietet gleichzeitig eine schmackhafte Abwechslung im Katzennapf.

BARF-Plan

  • Ich erstelle Ihnen gerne einen BARF-Plan speziell für Ihre Katze und
  • nenne Ihnen Bezugsquellen zu gesundem BARF-Futter

Dosenfutter

  • Auch hierzu nenne ich Ihnen Bezugsquellen und
  • stelle Ihrer Katze entsprechend die Fütterung zusammen

Quellen:

https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9416/1/Kleffner_Helen.pdf
http://www.miezfidel.de/futter_kohlenhydrate.shtml
https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/kommerzielles-tierfutter-und-folgeschaeden?context=category&category=2

„Katzen würden Mäuse kaufen“ von Hans-Ulrich Grimm
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2387258/
https://www.cambridge.org/core/journals/british-journal-of-nutrition/article/effect-of-dietary-water-intake-on-urinary-output-specific-gravity-and-relative-supersaturation-for-calcium-oxalate-and-struvite-in-the-cat/7FF71DDA2706FDCDA3BA961C3D8DB46F
http://www.blakkatz.com/dryfood.html
https://www.katzenfutter-tests.net/ernaehrung/trockenfutter-schaedlich